Mittwoch, 7. September 2016
Wenn das Leben endet...
Der Tod ist grausam. Er kommt uneingeladen vorbei, bleibt nur kurz und hinterlässt doch eine unendlich große Leere. Egal wie oft der Tod einen besucht, man weiß nicht, wie man mit ihm umgehen soll. Man bleibt immer wieder hilflos und einsam zurück. Der Tod lässt einen in ein großes schwarzes Loch fallen, aus das man sich schwer und mühevoll wieder heraus kämpfen muss. Dieser Kampf kann tiefe Spuren hinterlassen und einen für immer verändern.
10 Jahre lang hatte ich Kaninchen und innerhalb von zwei Monaten wurden mir beide genommen. Und ja das höre ich immer wieder: „Das sind doch nur Tiere!“ Aber das ändert doch nichts. Es sind doch die Gefühle, die man für eine Person oder ein Tier empfindet, die darüber entscheiden, wie sehr man trauert. Es gibt Menschen, die die wundervolle Gabe besitzen, keinen Unterschied zwischen Tieren und Menschen zu machen. Sie lieben Tiere genauso wie Menschen. Und damit meine ich nicht, dass sie ihre Haustiere vermenschlichen, sie in ihren Betten schlafen lassen und sie im Kinderwagen durch die Gegend schieben. Nein, damit meine ich, dass diese Menschen zu ihren Tieren eine genauso große Bindung aufbauen wie zu ihren Verwandten und Freunden. Man trauert doch weniger um ein Familienmitglied, das den Kontakt abgebrochen hat und einen seit Jahren nicht sehen will, als um ein Haustier, das jeden Tag für einen da war und das einen viele Jahre des Lebens begleitet hat. Nicht die Art des Verstorbenen, ob Mensch oder Tier, entscheidet darüber, wie sehr man trauert, sondern die Gefühle, wie stark man diese Person oder eben dieses Tier geliebt hat. Man kann genauso stark um ein geliebtes Haustier trauern wie um einen geliebten Menschen.
10 Jahre lang habe ich mein Zimmer mit zwei wunderbaren Kaninchen geteilt. In dieser Zeit habe ich mich von einem Kind zu einer jungen Frau entwickelt und ich bin sehr froh, dass sie mich in dieser langen und manchmal nicht leichten Zeit begleitet haben. Nun sitze ich wieder alleine in meinem Zimmer, höre nichts als Stille und weiß, da ich vor ein paar Jahren schon mal mit dem Tod Bekanntschaft gemacht habe, das nur eines hilft: Zeit! „Zeit heilt alle Wunden“, heißt es doch immer so schön. Und ja das stimmt. Mit der Zeit wird alles besser.
Bisher müsste ich nur um Tiere trauern und ich weiß nicht, wie es ist, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Aber ich kann euch sagen, schön fühlt sich das jetzt auch auf keinen Fall an.

Eure CoCo

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